Englisch sprechen wie ein Muttersprachler – ein Experteninterview

Englisch sprechen wie ein Muttersprachler

Was sind die häufigsten Problemfelder der englischen Phonetik und wie kann man sie überwinden? Wir haben einen Sprachexperten und Linguisten befragt.

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Daniel Leisser leitet ein Fachtutorium am Institut für Anglistik und Amerikanistik an der Uni Wien. Sein Spezialgebiet ist die Linguistik, deren Vielfalt, Komplexität und Systematik ihn immer wieder zum Staunen bringt. Wir haben Daniel Leisser zu seiner Passion, der englischen (Aus-)Sprache, befragt.

Daniel, was fesselt dich so am Thema der englischen Linguistik?

Sprache ist ein faszinierendes System, das sich aus vielen verschiedenen Bausteinen zusammensetzt. In meiner Forschung versuche ich einige dieser Sprachbausteine anhand des Englischen zu entziffern und nach Regelmäßigkeiten zu untersuchen, um sie dann näher zu beschreiben. Dabei stößt man immer wieder auf unerwartete Überraschungen.

In unserem Workshop widmest du dich der englischen Aussprache. Was hat dich zu dieser Themenwahl inspiriert?

(Sprach-)Wissenschaft darf nichts Elitäres sein, ihre Erkenntnisse stehen allen zu. Gerade im Bereich der Phonetik, also der Lehre von der Aussprache von Lauten, finden wir eine Reihe neuer interessanter Erkenntnisse, die für den Erwerb einer klaren und richtigen Artikulation wichtig sein können. Der Workshop soll daher eine praxisorientierte und unmittelbar nützliche Umsetzung der Theorie sein.

Welche Grundkenntnisse der englischen Aussprache findest du besonders wichtig?

Im Grunde sollte man, wenn man nach Grundkenntnissen fragt, zwischen produktiven und rezeptiven Fähigkeiten unterscheiden. Der erste Schritt, die eigene Aussprache zu verbessern, liegt darin, englische Laute zu isolieren, was zum Beispiel durchs Lesen von Kinderreimen oder Gedichten erzielt werden kann. Ist man dann noch in der Lage, Vokale und Konsonanten nicht nur zu erkennen, sondern sie auch gleichmäßig und systematisch auszusprechen, kann man sich höheren Zielen, z.B. Intonationsunterschieden, widmen.

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Was sind deiner Erfahrung nach die häufigsten Problemfelder von Sprechern mit deutscher Muttersprache?

Das Englische hat trotz seiner Sprachverwandtschaft mit dem Deutschen einige Hürden, die es für Sprecher (süd-)deutscher Dialekte zu überwinden gilt. In Österreich trifft dies besonders auf die Artikulation von einigen Vokalen (z.B. dem ungerundeten halboffenen Zentralvokal /ɜ̝ː/) und Konsonanten, die oft nicht ausreichend stark aspiriert, also behaucht ausgesprochen werden (z.B. Disch anstatt Tisch), zu.

Welche Techniken können die Teilnehmer von deinem Workshop mitnehmen, um zukünftig selbständig an ihren Schwächen arbeiten zu können?

Zentral für den Lernprozess ist es, die Aufmerksamkeit auf die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen der eigenen Muttersprache und der Fremdsprache zu lenken. Man muss also ein Gehör für die verschiedenen Laute bekommen. Der Workshop ist als interaktives und aufbauendes Kennenlernen der wesentlichen Merkmale einer Standardvarietät des British English geplant. Nach Spielen zur Auflockerung der Mund- und Rachenmuskulatur stehen Sprech-, Lese-, und Konversationsübungen auf Basis muttersprachlicher Inputs im Zentrum, um die Fertigkeiten zu entwickeln, eigene Fehler zu erkennen und selbstständig an ihnen zu arbeiten.

Was zeichnet einen erfolgreichen Workshop für dich aus?

Ein Workshop ist nur dann erfolgreich, wenn er Teilnehmer nicht nur informiert, sondern sie auch für das Themengebiet begeistern kann. Es ist mir ein zentrales Anliegen, nicht nur Wissen zu vermitteln, da dieses ohnehin in gebündelter Form nachgelesen werden kann. Abstraktes Wissen hat keinen wirklichen Nutzen für die aktive Verbesserung der eigenen Aussprache. Dieser Workshop lebt von seinem interaktiven Element und daher von seinen Teilnehmern und ich hoffe, sie, wie andere zuvor, für mein Interessensgebiet begeistern zu können.

Birgit Bauer - bildungsraum

Über die Interviewerin

Birgit Bauer ist Gründerin, Inhaberin und Geschäftsführerin von bildungsraum. Sie ist davon überzeugt, dass eine gelungene Kommunikation, Sprachkompetenz und Verständnis für fremde Kulturen der Schlüssel zum privaten und beruflichen Erfolg sind.

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